Am 25. November 2020 fand das Deutsch-Russische Branchenforum 2020 im Online-Format statt. Es wurde von der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer in enger Kooperation mit dem russischen Ministerium für Industrie und Handel organisiert. Über 1.000 internationale und russische Geschäftsleute nahmen am Forum teil.
Falk Tischendorf moderierte die Podiumsdiskussion zum Maschinen- und Energiemaschinenbau. Alexej Dubinin, Vertreter des Ministeriums für Industrie und Handel, Tim Bräger (Ural Locomotives OOO), Anton Molotschkow (WRS Towers OOO), Andreas Renner (Linde Engineering Rus OOO), Oleg Titow (Siemens Oil, Gas & Energy) und Ayman Zeitoun (Nikkiso Industrial Russia) erörterten die Attraktivität des russischen Marktes für Investitionen, Probleme wegen der Corona-Krise und den Trend zu einer ökologisch ausgewogenen Produktion. Die russische Regierung hat unlängst den Mechanismus des Sonderinvestitionsvertrags vereinfacht, um den russischen Markt attraktiver zu gestalten. Nach den Worten von Alexej Dubinin soll dies die Integration und Anpassung auch für die deutsche Wirtschaft erleichtern. Weiterhin setzt die russische Regierung auf eine Politik der Lokalisierung. Viele deutsche Gesellschaften, die diesem Kurs folgten, haben innerhalb kurzer Zeit ihre Produktion fast vollständig nach Russland verlagert. Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig im Bestreben, ihre Produktion umweltverträglich zu machen und stellten Projekte im Bereich der grünen Energie vor. Ural Locomotives etwa plant die Entwicklung eines Wasserstoffzuges, der auch die deutsch-russischen Zusammenarbeit bei der Nutzung von Wasserstoff stärken könnte.
Alexander Bezborodov sprach im Forum zur Pharmaindustrie. Sergej Zyb, stellvertretender Minister für Industrie und Handel der Russischen Föderation diskutierte mit hochrangigen Wirtschaftsvertretern über die 2017 eingeführte Kennzeichnungspflicht für Produkte, den nach wie vor schwachen Schutz des geistigen Eigentums sowie Schwierigkeiten bei der Lokalisierung der High-Tech-Produktion seltener Medikamente. Alexander Bezborodov wies darauf hin, dass der Pharmamarkt sorgfältig auf die Entwicklung der kartellrechtlichen Vorschriften in Russland achten sollte.
Weitergehende Informationen finden sich: Maschinenbau und Pharmaindustrie.