Falk Tischendorf moderierte eine Q&A-Veranstaltung mit dem stellvertretenden Minister für Industrie und Handel der Russischen Föderation, Wassilij Osmakow
Am 21. Mai 2020 fand eine Online-Q&A-Veranstaltung mit dem stellvertretenden Minister für Industrie und Handel der Russischen Föderation, Wassilij Osmakow, statt. Organisiert wurde die Veranstaltung durch die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) mit Beteiligung der Französisch-Russischen Handels- und Industriekammer (CCI France Russie). Moderator war Vorstandsmitglied der AHK und Vorsitzender des Komitees für Compliance, Falk Tischendorf (BEITEN BURKHARDT).
Vertreter von 120 deutschen und französischen Unternehmen diskutierten mit Wassilij Osmakow aktuelle Fragen zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die russische Industriepolitik.
Der russische statistische Bundesdienst Rosstat hat Daten veröffentlicht, die zeigen, dass die russische Industrieproduktion im April dieses Jahres um fast 7% geschrumpft ist. Den größten Einbruch verzeichnete die Produktion von Pkw mit einem Rückgang um 79,2% im Vergleich zum April 2019. Vertreter der Volkswagen Group Rus, Mercedes-Benz RUS, Renault Russia und Zulieferer wiesen auf die aktuellen Schwierigkeiten in der Branche hin und regten staatliche Unterstützungsmaßnahmen an.
Eines der wichtigsten Themen war die aktuelle russische Lokalisierungspolitik. Die zahlreichen Einschränkungen, die aufgrund der COVID-19-Pandemie weltweit eingeleitet wurden, zeigen deutlich die bestehenden Abhängigkeiten in der globalisierten Wirtschaft. Unterbrechungen von Lieferketten und das Fehlen notwendiger Komponenten betreffen auch Industrieunternehmen in Russland unmittelbar. Deshalb wurde intensiv diskutiert, ob und wie sich diese Veränderungen auf die neuen Anforderungen an eine Produktionslokalisierung in Russland auswirken werden. Dazu bemerkte Wassilij Osmakow, dass sich das Industrieministerium derzeit mit dieser Frage intensiv befasst und Unternehmen bei dem Aufbau lokaler Lieferketten unterstützen will. Interesse unter den Teilnehmern rief zudem der neue Sonderinvestitionsvertrag 2.0 (SPIK) hervor. Wassilij Osmakow wies darauf hin, dass Unternehmen bis zum 5. Juni 2020 ihre Technologien (Produkte) zur Aufnahme in die Regierungsliste anmelden können.
Weiterhin wurde die für fast alle ausländischen Unternehmen aktuelle Frage der Einreise hochqualifizierter Spezialisten nach Russland angesprochen. Die Regierung hat mittlerweile einigen Kategorien ausländischer Staatsbürger, darunter technischen Spezialisten, die Einreise gestattet, allerdings sind noch nicht alle betroffenen Personen durch diese Regelung erfasst.
Eine vollständige Liste aller Fragen und Antworten ist unter dem folgenden Link abrufbar (PDF auf Russisch).
Mehr Informationen finden Sie auf der AHK-Webseite.