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Streaming Boxes: Spielen wir bald nur noch in der Cloud?

Nicht wenige sehen im sogenannten „Cloud Gaming“ die nächste Entwicklungsstufe im Games-Bereich. Künftig sollen Spieler keine teure Hardware mehr benötigen, um Spieletitel mit hochauflösender Grafik zu spielen, sondern alles über sogenannte „Streaming Boxes“ über das Internet erleben können. Anbieter wie Spotifiy und Apple Music haben es im Musikbereich vorgemacht, Anbieter wie Netflix und Amazon Prime im Videobereich.

Welche rechtlichen Auswirkungen diese Entwicklung im Games-Bereich haben wird, skizzierte Prof. Jon Festinger in seiner Präsentation „Streaming Boxes“ auf unserer Konferenz „More Than Just a Game“. Das Streaming von Games wird in der Rechtspraxis zunächst die Vertragsgestaltung beeinflussen. Dies liegt zum einen daran, dass sich das Streaming von den bisherigen Distributionsformen, z. B. in physischer Form auf Datenträgern oder in digitaler Form als Download, unterscheidet. Daher wird die Technologie beispielsweise Auswirkungen auf Lizenzvereinbarungen haben. Spieleanbieter sollten in diesem Zusammenhang darauf achten, dass sie sich ihre Inhalte ausreichend lizensieren lassen. Zum anderen werden mit der Streaming-Technologie aber auch andere Geschäftsmodelle einhergehen, z. B. Abo-Lösungen

anstelle von Einzel-Käufen, und damit auch andere Vertragsbeziehungen zu den Spielern (Dauerschuldverhältnisse anstelle von Kaufverträgen). Dies kann Fragen im Bereich des Spielersupports aufwerfen, zum Beispiel bei Einstellung bestimmter Dienste.

Prof. Festinger sprach auch über die neuen technischen Möglichkeiten, die die Spieleanbieter durch das kontinuierliche Streaming hätten, und über die damit einhergehenden rechtlichen Fragen. So wird es den Anbietern durch das Streaming in Zukunft möglich sein, die Spielhandlungen der Spieler minutiös zu erfassen und zu dokumentieren, um dadurch Informationen über das Nutzerverhalten und die Nutzervorlieben zu erhalten. Dies wird zunächst vor allem datenschutzrechtliche Fragen aufwerfen. Weil die Anbieter über die Informationen und den Einsatz von Algorithmen und künstlicher Intelligenz ihr Spielangebot aber auch an die Spieler anpassen können, wird die Streaming-Technik in fernerer Zukunft noch weitere – noch nicht absehbare – rechtliche Fragen aufwerfen.

Wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben, wenden Sie sich gerne an Timo Conraths.

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